Erasmus+ Projekt

„Futuro Sostenible: cómo motivar a los jóvenes a cambiar“ (FUSOPA)

„Nachhaltige Zukunft: Wie man junge Menschen zu Veränderungen motiviert“

Vom 29.September bis 5.Oktober 2024 war es soweit, dass wir unsere Projektpartner*innen im Rahmen des ERASMUS+-Projektes FUSOPA in Wien begrüßen durften. Die Gäste erwartete ein liebevoll zusammengestelltes, umfangreiches Programm zu ausgewählten Zielen der Nachhaltigkeit. Der besondere Schwerpunkt der Woche in Wien lag dabei auf sozialer Gerechtigkeit ebenso wie auf Ernährungssicherheit im Kontext der Nachhaltigkeit.

Montag, 29.9.2024: Einführung in das Projekt und die nachhaltigen Ziele

Zur Begrüßung wurden Präsentationen der Partnerschulen aus Island, Spanien und Frankreich zu jeweils einem nachhaltigen Projekt gehalten, das bereits an der jeweiligen Schule umgesetzt wurde.= Ziel der globalen Partnerschaft zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG 17)

Es folgte eine Führung durch die Schule, bei der die Gäste in mehreren Sprachen (Englisch, Französisch und Spanisch) begleitet wurden. Diese Sprachenvielfalt unterstützte das Ziel einer qualitativ hochwertigen Bildung (SDG 4), da die Schülerinnen und Schüler durch den authentischen Austausch ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern konnten.

Der Höhepunkt des Tages war das „Sustainable Goals Game“, bei dem die Schüler:innen auf spielerische Weise mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung vertraut gemacht wurden. Der Mehrwert dieses Workshops bestand darin, dass die Schüler:innen ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge und die Dringlichkeit dieser globalen Herausforderungen erlangten. Der interaktive Ansatz machte das Thema Nachhaltigkeit praktisch greifbar.

Am Nachmittag veranstaltete die NGO „Südwind“ den Workshop „Get Active Lab/ Rebels of Change“. Dieser Workshop befasste sich mit SDG 1 (Armut beenden), SDG 5 (Gleichstellung der Geschlechter) und SDG 13 (Klimaschutz) und regte die Schüler:innen dazu an, über soziale Ungleichheit und Umweltschutz nachzudenken und konkrete Maßnahmen zur Förderung dieser Ziele zu entwickeln. Der Workshop stärkte die aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und ermutigte sie, sich selbst als Akteure des Wandels zu sehen, die in ihrem eigenen Umfeld handeln können, ohne sich ausschließlich auf politische Akteure zu verlassen.

Der erste Tag förderte nicht nur das Bewusstsein für globale Herausforderungen, sondern auch die Fähigkeit der Schüler:innen, diese Probleme kritisch zu analysieren und eigene Lösungen zu entwickeln.

Dienstag, 30.9.2024: Wasser im Zentrum der Nachhaltigkeit

Der Tag begann mit einem Workshop, der von der Initiative Generation Blue organisiert wurde. Dieser Workshop befasste sich mit der Bedeutung von Wasser, einem der Schlüsselelemente von SDG 6 (sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen). Der Workshop machte den Schülerinnen und Schülern deutlich, dass Wasser nicht nur eine lebenswichtige Ressource ist, sondern auch ein Symbol für Abenteuer und Freiheit sein kann. Es wurde aber auch auf die Gefahren hingewiesen, die mit Wasser verbunden sind, und auf die Notwendigkeit eines nachhaltigen Wassermanagements. Die Schüler:innen verstanden, wie wichtig eine nachhaltige Wassernutzung und Schutzmaßnahmen angesichts der wachsenden Herausforderungen des Klimawandels sind.

Am Nachmittag besuchten die Teilnehmer:innen die Müllverbrennungsanlage in der Spittelau. Dort erfuhren sie, wie der berühmte Künstler Friedensreich Hundertwasser diese Verbrennungsanlage in ein Kunstwerk und gleichzeitig in ein Symbol für Klimaschutz (SDG 13) und nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11) verwandelte. Der Besuch dieser Anlage ermöglichte es den Schüler:innen, das Konzept der Kreislaufwirtschaft und die Energiegewinnung aus Abfall besser zu verstehen. Wien als Modell für nachhaltige Abfallwirtschaft inspirierte die SchülerInnen dazu, ähnliche Konzepte in ihren Heimatländern zu überdenken.

Auch die Stadtführung und das gemeinsame Abendessen förderten den interkulturellen Austausch und stärkten den Zusammenhalt unter den Teilnehmer:innen.

Mittwoch, 2.10.2024: WKO und Kreativworkshops

Der Mittwoch des Erasmus-Projekts stand ganz im Zeichen des Themas „Österreich als nachhaltiger Wirtschaftsstandort“ und der kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit. Der Tag begann mit einem Besuch in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), wo die Lernenden an Workshops teilnahmen, in denen es darum ging, wie Unternehmen durch nachhaltige Veränderungen einen positiven Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten können. Am Nachmittag fanden in der Schule Kreativworkshops statt, in denen die Schüler:innen das Thema Nachhaltigkeit in die Praxis umsetzten.

Vormittag: Besuch der WKO – Österreich als nachhaltiger Wirtschaftsstandort

Der Besuch in der WKO bot den Schüler:innen die Möglichkeit, über die Rolle der Wirtschaft bei der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung nachzudenken. Der Fokus lag auf vier spezifischen SDGs, welche die Schüler:innen in Workshops praktisch umsetzten.

Inhalt der Workshops:

  1. Nachhaltigkeit im Wirtschaftssektor (SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur): Die SchülerInnen erhielten einen Überblick darüber, wie Österreich als Wirtschaftsstandort nachhaltige Innovationsstrategien umsetzt. Sie diskutierten, wie Unternehmen ihre Infrastruktur verbessern können, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die SchülerInnen analysierten Unternehmensstrukturen und machten Vorschläge, wie sie umweltfreundlicher und ressourceneffizienter werden können.
  2. Verantwortungsbewusster Konsum (SDG 12 – Verantwortungsbewusster Konsum und Produktion): In Workshops wurde erörtert, wie Unternehmen in Österreich daran arbeiten, ihre Produktion umweltfreundlicher zu gestalten. Die SchülerInnen untersuchten Strategien zur Abfallvermeidung durch den Ansatz der Kreislaufwirtschaft, um sicherzustellen, dass Produkte langlebiger sind und weniger Abfall erzeugt wird.
  3. Maßnahmen gegen den Klimawandel (SDG 13 – Climate Action): Im Kontext von Unternehmensstrukturen erarbeiteten die SchülerInnen Maßnahmen zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Implementierung umweltfreundlicherer Prozesse in Produktionsketten. Es wurden Ideen entwickelt, wie sich Unternehmen anpassen und aktiv zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen können.
  4. Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz (SDG 5 – Gleichstellung der Geschlechter): Ein weiterer Schwerpunkt war die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in Unternehmen. Die Studierenden schlugen Änderungen in der Personalpolitik vor, um den Zugang von Frauen zu Führungspositionen zu fördern und die Gleichstellung am Arbeitsplatz zu gewährleisten.

Nachmittags: Kreativworkshops in der Schule

Am Nachmittag nahmen die Schüler:innen an kreativen Workshops in der Schule teil, in denen sie Nachhaltigkeitskonzepte auf praktische und künstlerische Weise umsetzten. Sie arbeiteten an Projekten, die auf eine ökologische Verbesserung der Schulumgebung und der lokalen Gemeinschaft abzielten. + Bemühungen nach außen sichtbar zu machen + Aspekt der Folgewirkungen von Entscheidungen mit ihrer zentralen Bedeutung für die Zukunft ablesbar am Beispiel des Blumen- Schriftzuges `Future´ = im Herbst gepflanzt, im Frühling Ergebnis als Folgewirkung sichtbar

 

Donnerstag, 3. Oktober 2024: Besuch bei der AGES und Besichtigung von „Der dritte Mann“.

Der Donnerstag begann mit einem Besuch bei der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Die AGES spielt eine Schlüsselrolle bei der Überwachung und Gewährleistung der Lebensmittel- und Ernährungssicherheit in Österreich. Während des Besuchs wurden die Schüler:innen über verschiedene Themen im Zusammenhang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) informiert, insbesondere über SDG 3 (Gesundheit und Wohlbefinden) und SDG 12 (Verantwortungsvolle Produktion und Konsum). Die Erfahrung und das Fachwissen der AGES, insbesondere im Bereich der Überwachung der Lebensmittelsicherheit, sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Lebensmittelproduktion und der Lebensmittelkonsum in Österreich mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit in Einklang stehen.

Workshops bei der AGES

Es wurden mehrere Workshops angeboten, die es den Schüler:innen ermöglichten, ihr Verständnis für spezifische Aspekte der Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Lebensmittelsicherheit und Ernährung zu vertiefen. Die Workshops waren:

  1. Workshop zentrale Bedeutung von Bienen zur Lebensmittelsicherheit: Die Schüler:innen erfuhren, wie Österreich sicherstellt, dass Lebensmittel, die auf den Markt kommen, den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Dabei wurde die Bedeutung des Verbraucherschutzes und der Überwachung der Lieferketten zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3) hervorgehoben.
  2. ein Workshop Lebewesen im Erdboden und ihr Beitrag zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion: Dieser Workshop befasste sich mit den Herausforderungen in der Lebensmittelproduktion und wie ein verantwortungsvoller Konsum gefördert werden kann (SDG 12). Es wurden verschiedene Methoden der ressourcenschonenden und umweltfreundlichen Lebensmittelproduktion diskutiert.
  3. Workshop über die Rolle des Wassers in der Landwirtschaft: Da Wasser eine der wichtigsten Ressourcen für die Lebensmittelproduktion ist, konzentrierte sich dieser Workshop auf seine Verwendung in der Landwirtschaft und die Notwendigkeit, seine Verschwendung zu vermeiden. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie sich der Klimawandel auf die Wasserversorgung auswirkt und welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Landwirtschaft wasserbewusster zu gestalten (SDG 6: Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen).

Die Workshops bei der AGES waren von großer Bedeutung, da sie den Schüler:innen den engen Zusammenhang zwischen Ernährungssicherheit, Ernährung und Umweltschutz verdeutlichten. Gleichzeitig förderte der Besuch ein zusammenhängendes Verständnis von Nachhaltigkeit von der Produktion bis zum Konsum.

Besichtigung von „Der dritte Mann

Am Nachmittag nahmen die Schüler:innen an der Führung „Der dritte Mann“ teil, die perfekt auf das Programm abgestimmt war. Diese Tour führte sie durch das Wiener Abwassersystem, das als Kulisse für den berühmten Film „Der dritte Mann“ diente. Während der Tour wurde nicht nur die Filmgeschichte besprochen, sondern auch das Thema Wasser- und Abwassermanagement, das eng mit SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitärversorgung) verknüpft ist.

Bei der Tour lernten die Schüler:innen das Wiener Abwassersystem als Teil einer umfassenden wasserwirtschaftlichen Infrastruktur kennen, die dafür sorgt, dass die Stadt sauber und sicher gehalten wird. Der Besuch vermittelte einen praktischen Einblick in die Bedeutung eines effizienten Abwassermanagementsystems und die Herausforderungen, denen sich Städte wie Wien stellen müssen, wenn sie ihre Wassersysteme auf nachhaltige und ressourcenschonende Weise betreiben wollen. Darüber hinaus schärfte die Tour das Bewusstsein der Schüler:innen für die Komplexität der Wasseraufbereitung und die Notwendigkeit, Wasser sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten zu schützen und nachhaltig zu nutzen.

Freitag, 4.10.2024: Sozialer Dienst und nachhaltige Lebensmittel

Der Freitag begann mit einem Besuch des Wiener Sozialmarktes, der sich in unmittelbarer Nähe der Schule befindet. Der Wiener Sozialmarkt bietet benachteiligten Menschen die Möglichkeit, Produkte zu sehr niedrigen Preisen zu kaufen. Dieser Besuch konzentrierte sich auf SDG 1 (Armut beenden) und SDG 2 (Null Hunger) und verdeutlichte den Schüler:innen den direkten Zusammenhang zwischen sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Ressourcennutzung.

Während des Besuchs erhielten die Schüler:innen einen realistischen Einblick in die Herausforderungen, mit denen bedürftige Menschen in ihrem täglichen Leben konfrontiert sind, und sahen, wie Organisationen wie der Sozialmarkt diesen Menschen durch die Bereitstellung erschwinglicher Lebensmittel aktiv helfen. Sie sahen, wie Lebensmittelabfälle vermieden werden können und wie Produkte effizient genutzt werden, um die Bedürftigsten zu unterstützen.

Workshops zu sozialen Initiativen

Nach dem Besuch des Sozialmarktes organisierten die Schüler:innen mehrere Workshops zu sozialen und nachhaltigen Initiativen, die sich auf die Verringerung von Lebensmittelabfällen und die Unterstützung bedürftiger Menschen konzentrierten. Diese Workshops gaben einen detaillierten Einblick in die Arbeit der folgenden Organisationen:

  1. Wiener Gruft: Diese Initiative unterstützt obdachlose Menschen und steht in direktem Zusammenhang mit SDG 1 (Armut beenden) und SDG 10 (Ungleichheiten abbauen). Die SchülerInnen erfuhren, wie die Wiener Gruft als Obdachlosenunterkunft funktioniert und welche Art von Unterstützung sie anbietet, darunter nicht nur die Verteilung von Lebensmitteln, sondern auch die Bereitstellung eines sicheren Raums.
  2. Wiener Tafel: Diese Organisation rettet überschüssige Lebensmittel in gutem Zustand und verteilt sie an soziale Einrichtungen und trägt damit sowohl zum SDG 2 (Null Hunger) als auch zum SDG 12 (Verantwortungsvolle Produktion und Konsum) bei. Die SchülerInnen erfuhren, wie die Wiener Tafel aktiv Lebensmittelabfälle reduziert.
  3. Too Good To Go: Dieses Programm, das mit SDG 12 verknüpft ist, konzentriert sich auf die Rettung überschüssiger Lebensmittel aus Geschäften und Restaurants, um die Verschwendung zu minimieren. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie diese App-basierte Plattform funktioniert und wie sie selbst zur Ressourcenschonung beitragen können, indem sie Lebensmittel kaufen, die sonst weggeworfen würden.
  1. Afreshed: Diese Initiative konzentriert sich auf die Verwertung von Lebensmitteln, die nicht den ästhetischen Standards des Einzelhandels entsprechen. In Verbindung mit SDG 12 lernten die Schüler, wie Lebensmittel, die nicht perfekt aussehen, effektiv genutzt werden können.
  2. Rettenswert: Diese Organisation engagiert sich ebenfalls für die Verwertung von Lebensmitteln, um Menschen in Not zu unterstützen. Sie zeigt, wie wichtig es ist, dafür zu sorgen, dass genießbare Lebensmittel nicht weggeworfen, sondern effizient verteilt werden.

Die Workshops, die von den Schüler:innen selbst geleitet wurden, waren nicht nur lehrreich, sondern auch ein aktives Beispiel für Peer-to-Peer-Lernen. Sie trugen dazu bei, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wir alle zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung beitragen und die Bedürftigsten durch kleine Aktionen unterstützen können.

Kochworkshop in der Hertha Firnberg Schule

Nach den Workshops machten sich die Schüler auf den Weg zur Hertha-Firnberg-Schule, um an einem praktischen Kochworkshop mit den Schwerpunkten Fermentierung und Verpackung teilzunehmen. Diese Techniken sind traditionelle Methoden der Lebensmittelkonservierung und tragen zur Abfallreduzierung bei, was in direktem Zusammenhang mit SDG 12 (Verantwortungsvolle Produktion und Konsum) steht.

Die Lernenden eigneten sich nicht nur theoretisches Wissen an, sondern setzten auch verschiedene Techniken in die Praxis um. Sie lernten, wie wichtig es ist, Ressourcen bewusst zu nutzen und Lebensmittel nachhaltig zu behandeln. Der Kochworkshop war eine praktische und wertvolle Erfahrung, die den Schüler:innen die Bedeutung eines verantwortungsvollen Lebensmittelmanagements näher brachte.

Offizielles Projektessen

Der Tag endete mit einem offiziellen Projektessen, das gemeinsam von den Schüler:innen des Bernoulligymnasiums und den Kochschüler:innen der Hertha-Firnberg-Schule zubereitet wurde. Dieses Essen war nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Raum für sozialen und interkulturellen Austausch. Teilnehmer:innen aus verschiedenen Ländern konnten in entspannter Atmosphäre interagieren, über die Ergebnisse der Workshops reflektieren und sich gemeinsam an die Zusammenarbeit der Projektwoche erinnern.

Das Projektessen diente als festlicher Abschluss der Woche und stärkte das Gemeinschaftsgefühl zwischen allen Teilnehmenden. Es bot die Möglichkeit, die Erlebnisse der Woche Revue passieren zu lassen und die Erfolge gemeinsam zu feiern.