Gemeinsam verbrachten 46 Schüler_innen (16-18 Jahre alt) der Partnerschulen aus Bulgarien, Italien, Spanien und Österreich im Rahmen von ERASMUS+ eine unvergessliche Woche in Wien.

Nach ersten Gastbesuchen in Italien und Spanien während des vergangenen Schuljahres trafen Ende September alle Partner_innen des Projektes Orientados al patrimonio cultural y la inclusión desde una mirada europea (kurz: OPTIME) in Wien zusammen. Ihren Gastgeschwistern freundschaftlich verbunden, machten sich alle miteinander auf den Weg, Wien und sein besonderes kulturelles Erbe näher zu erkunden.

Ein mit viel Liebe zusammengestelltes, ebenso vielfältiges wie dichtes, Programm sorgte für reiche Einblicke in das materielle und immaterielle Kulturerbe unserer schönen Stadt. Zum Auftakt sammelten die Gäste – bei einem gemeinsamen, abendlichen Innenstadt-Spaziergang – erste Eindrücke von der historischen Baukultur Wiens; wie sehr in Wien Alt und Neu miteinander in Verbindung stehen, machte der Besuch des Museumsquartiers deutlich. Die künstlerische Pracht erstaunte unsere Gäste im Kunsthistorischen Museum ebenso wie in der Albertina, in den Redouten-Sälen der Wiener Hofburg so wie ganz besonders natürlich auch im Stephansdom.

Dass die Wiener zu singen und tanzen verstehen, konnten die Gäste beim Auftritt des Schulchors als Zuhörer genießen und als Akteure mit dem Erlernen des Wiener Walzers selbst erleben. Beim Besuch der Tanzschule gestaltete sich vor allem die abschließend gemeinsam getanzte Quadrille als besonderes vergnüglich.

Dass die Wiener und ihre Gäste auch im Alltag Spaß verstehen und ziemlich spontan sein können, bewiesen sie beim Lösen diverser Aufgabenstellungen der Foto-Olympiade, welche die Projektteilnehmer_innen u.a. auch auf die Spuren Mozarts führte: da der weitgereiste Künstler nicht nur in Wien, sondern vor allem auch in seiner Geburtsstadt Salzburg sehr verehrt wird, luden wir unsere Gäste auf einen Abstecher in die Stadt Mozarts, nach Salzburg, ein. Besonders der Besuch des Geburtshauses in der Getreidegasse erwies sich als sehr lohnend; sei es in den Cafés, mit ihren berühmten Süßspeisen, oder bei klassischen Konzertveranstaltungen, der Name Mozart ist hier omnipräsent.

Wie sehr die Wiener ihren Kaffeehäusern verbunden sind, kommt auch darin zum Ausdruck, dass die Wiener Kaffeehauskultur offiziell als immaterielles Kulturerbe gelistet  ist; auch unsere Gäste kamen natürlich in den Genuss von Sachertorte und Kaffee. Das an der Nachbarschule gekochte und gebackene, typisch wienerische, Menü ließen sich alle genüsslich schmecken. Als schulische Besonderheiten wurden zudem noch die Aktivitäten zur Berufsorientierung, das Angebot der Peer-Mediation sowie das Projekt `Eine Woche ein Buch´ und die Unterrichtsform `Flipped Classroom´ näher vorgestellt.

Mit dem gemeinsamen Besuch der Wiener Wies´n war zum Abschluss auch noch erster Kontakt zur österreichischen Volksmusik und seiner Volkstanzbewegung möglich, wobei Letztere wiederum auf der Liste des Wiener immateriellen Kulturerbes aufscheint. Und weil ebenso die Klassische Reitkunst und Hohe Schule der Spanischen Hofreitschule zum überaus berühmten Kulturerbe Wiens zählen, durfte auch ein Besuch bei den Lipizzanern in Wien nicht fehlen.

In Freundschaft verbunden und voller neuer Eindrücke, nahmen schließlich alle, nach einer unglaublichen Woche, von einander Abschied – in dem Wissen, Anfang Mai noch einmal in Sofia aufeinander treffen zu dürfen.

Markus Kraushofer

Athanasia Siegl-Hadjiioannou